Vorstellung der ökologischen Aufwertungskonzepte für die Birk- und die Hirtenleite in Unterailsfeld durch Herrn Jentsch vom Wirtschaftsband A9 Fränkische Schweiz


Daten angezeigt aus Sitzung:  2. Marktgemeinderatssitzung, 28.02.2023

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Marktgemeinderat 2. Marktgemeinderatssitzung 28.02.2023 ö 7

Sachverhalt

Der Markt Gößweinstein hat für die bereits seit Jahren fertiggestellten Straßenbaumaßnahmen Hungenberg – Kohlstein sowie Hartenreuth – Leutzdorf noch die ökologischen Ausgleichsmaßnahmen zu veranlassen. Da der Markt Gößweinstein über eigene Waldgrundstücke verfügt und weiterhin die Ablösung der Nutzungsrechte in der Marktgemeinderatssitzung am 26.01.2023 beschlossen wurde, wurde für die beim Markt Gößweinstein verbleibenden Grundstücke Fl.Nr.  150, Gmkg. Unterailsfeld, sog. Hirtenleite, östlich von Unterailsfeld, sowie Fl.Nr. 236, ebenfalls Gmkg. Unterailsfeld, sog. Birkleite, westlich von Oberailsfeld, von Herrn Jentsch vom Wirtschaftsband A9 Fränkische Schweiz ökologische Aufwertungskonzepte erstellt. Dies erfolgte in Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt Forchheim, der Höheren Naturschutzbehörde an der Regierung von Oberfranken und den Forstbehörden. Die Konzepte werden von Herrn Jentsch in der Sitzung vorgestellt.

Beratung

Auf die Präsentation von Herrn Jentsch, welche im Nachgang zur Sitzung in das Ratsinformationssystem eingestellt, wird verwiesen.
Die gesamte Birkleite mit 6,75 ha steht als Aufwertungsfläche zur Verfügung. Von der Hirtenleite können 3,98 ha ökologisch aufgewertet werden.
Bei der Birkleite können 146.928 Wertungspunkte (WP) geschaffen werden. Für den Ausgleich des Ausbaus der GVS Hungenberg – Kohlstein wird ein Bedarf von 3.076 m² benötigt (altes System). Für den Ausgleich des Ausbaus der GVS Hartenreuth – Leutzdorf besteht ein Bedarf von 29.224 WP (neues System). Dies entspricht einer Fläche von 5.411 m².
Bei der Hirtenleite können 70.079 WP geschaffen werden.
Der Markt Gößweinstein kann die Ausgleichsflächen auch für private Baumaßnahmen zur Verfügung stellen, sofern dies gewollt ist. Je Wertungspunkt könnten Einnahmen von rund 3,- € erzielt werden. Insgesamt beläuft sich der Wert der Wertungspunkte so auf rund 650.000,- €. 
Die Waldflächen werden auch weiterhin als Wald genutzt und deshalb auch künftig bewirtschaftet. Der notwendige Waldumbau ist bereits jetzt im Gang. Die ehemalige Rechtlergemeinschaft hat eine entsprechende Hiebmaßnahme auf eigene Kosten gegen Überlassung des geernteten Holzes bereits jetzt durchgeführt. Eine Durchforstung durch die ehemaligen Rechtler ist auch für die nächsten zehn Jahre vorgesehen.
Ein Waldwegebau wird derzeit nicht als notwendig erachtet, da dies zum einen Kosten erzeugen würde und zum anderen hierfür ein Ausgleich geschaffen werden müsste. Die ehemaligen Rechtler kennen die Gegebenheiten vor Ort äußerst gut und kommen auch gut zu Recht.
Insgesamt ist festzustellen, dass der Markt Gößweinstein durch die Aufwertung der beiden Flächen ein äußerst günstiges Ökokonto schafft.
Es wird darauf hingewiesen, dass weitere Waldflächen im Tal auf ihre Eignung als Ausgleichsflächen hin überprüft werden sollten.
Herr Jentsch empfiehlt zusätzlich, landwirtschaftliche Grundstücke als mögliche Tauschflächen zu erwerben.
Zudem könnten private Grundstückseigentümer landwirtschaftliche Flächen zum Ausgleich bereitstellen. Diese würden hierfür auch ein sog. Pflegegeld erhalten.
      

      

Datenstand vom 02.03.2023 13:32 Uhr