Sanierung und Nutzung des Bahnhofsareals Behringersmühle (Multifondsansatz)


Daten angezeigt aus Sitzung:  13. Marktgemeinderatssitzung, 26.11.2020

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Marktgemeinderat 13. Marktgemeinderatssitzung 26.11.2020 ö 8

Sachverhalt

Für das in der aktuellen Lokalen Entwicklungsstrategie Leader 2014 – 2020 verankerte Projekt wurde von der Projektgruppe ein erstes Grobkonzept erarbeitet, das verschiedene Nutzungsmöglichkeiten aufzeigt. In der inzwischen erstellten Projektinitiierung, die in der Anlage beigefügt ist, werden diese überarbeitet und konkretisiert. Ferner werden die potentiell erschließbaren Fördermittel aufgezeigt, ohne dass diese bereits Anspruch auf Vollständigkeit haben.
Da dieses komplexe Projekt eine Aufteilung in mehrere Teilprojekte und Förderbereiche erfordert, ist zunächst ein Vorbeschluss erforderlich, dass die Maßnahme weiterverfolgt, langfristig umgesetzt und dass entsprechende Finanzmittel dafür bereitgestellt werden sollen.
Dies gilt auch bezüglich der Vernetzung mit den weiteren wahrscheinlichen Projektträgern Kreis Forchheim und Dampfbahn Fränkische Schweiz e. V., deren Gremien ebenfalls zustimmen müssen.
Der Sachverhalt wurde in den Gremien des Landkreises Forchheim:

Ausschuss für Kultur, Tourismus, Bildung und Soziales am 20.10.2020
Kreisausschuss am 22.10.2020
Kreistag am 23.10.2020

beraten und jeweils einstimmig befürwortet.

Beratung

Der Erste Bürgermeister erteilt Herrn Eckert zur Darstellung des umfangreichen Sachverhaltes das Wort.

Herr Eckert weist gleich zu Beginn darauf hin, dass es sich bei diesem Projekt in Behringersmühle nicht um etwas Kurzzeitiges handelt, sondern das dieses Projekt eine lange bis sehr lange Planungs- und Verwirklichungszeit (viele Jahre) benötigt.

In seinen Ausführungen geht Herr Eckert auf wichtige Passagen ein, die für den Standort Behringersmühle - Bahnhof und ehemaliges BayWa Areal – sprechen, so z.B.:
  • Geographischer Mittelpunkt der Fränkischen Schweiz





  • Endstation der Dampfbahn Fränkische Schweiz (DFS) und somit jährlich ca. 30.000 Gäste
  • Aufeinandertreffen von 4 Tälern aus folgenden Richtungen: Waischenfeld, Kirchahorn, Pottenstein und Ebermannstadt
  • Verkehrsanbindung direkt neben der B 470 sowie bestehender Radweg

Es stellt sich die Frage, wen kann man für dieses große Projekt finden, um eine Sanierung und somit eine Aufwertung des gesamten Areals zu ermöglichen. Hier finden sich
  1. die DFS (überwiegend Eigentümer des Areals (Bahnhof und ehemaliges BayWa-Gelände)
  2. der Markt Gößweinstein
  3. der Landkreis Forchheim.
Aufgrund des Umfanges für dieses Projekt ist gleich klar, sobald einer oder auch mehrere am Projekt nicht mit machen, ist dieses gestorben.

Die DFS befördert jährlich ca. 30.000 Gäste, die in Behringersmühle ankommen. Es stellt sich hier die Frage, was können und sollen diese hier machen, um länger zu verweilen? Den Gästen muss somit ein interessanter Aufenthalt geboten werden. So z.B.
  1. Wanderwege, Gastronomie (insbesondere auf dem Bahnhofsgelände), Infosäulen usw.
  2. Fahrradverleih, E-Bike und weitere Mobilität
  3. Aufenthaltserweiterung in die umliegende Umgebung von Behringersmühle z.B. nach Gößweinstein, Pottenstein, Waischenfeld Kirchahorn usw.

Hinsichtlich der künftigen Nutzung, Projektumsetzung und Trägerschaft sowie einer möglichen Förderung erläutert Herr Eckert die wesentlichen Punkte aus der mit der Ladung versandten „LEADER-Projektinitiierung“ Folgende Projektziele (nicht abschließend) hebt Herr Eckert hervor:
  1. Steigerung des Image und der touristischen Attraktivität in der (Inneren) Fränkischen Schweiz
  2. Gestaltung eines interessanten Areals für den Familientourismus
  3. Erweiterung des Wander- und Kulturtourismus
  4. Bessere Vernetzung der Kommunen
  5. Stärkung des ÖPNVs und des „Sanften Tourismus“ in der Region
  6. Unterstützung der für die Region wichtigen ehrenamtlichen Arbeit der DFS

Zusammenfassend:

Zum Schluss seiner Ausführungen macht Herr Eckert nochmal deutlich klar, dass momentan nicht auf Einzelheiten oder Details eingegangen werden muss. Vielmehr ist daran gelegen, dass alle Beteiligten (ggf. weitere Kommunen und/oder auch der Landkreis Bayreuth) am Konzept mitmachen und zu einer Beantragungsreife des Projekts gelangen. Um dies zu erreichen, ist als wichtiger Schritt die Installierung eines Projektmanagements zu empfehlen (erforderlich), welches mit Mitteln aus LEADER gefördert werden kann. Vom Management wäre dann das Konzept zu verfeinern, Kostenberechnungen initiieren, Akteure zu vernetzen, Gespräche mit Behörden zu führen, das Monitoring, die Steuerung und Vernetzung der Einzelprojekte übernehmen, sowie die Grundlagen der späteren Evaluierung skizzieren.

Der Erste Bürgermeister Zimmermann bedankt sich im Namen des Marktgemeinderates für den ausführlichen und umfassenden Sachvortrag von Herrn Eckert.



Aus dem Gremium folgen nachstehende Wortmeldungen:
Bei diesem großen Projekt handelt es sich für das Bahnhofs- und ehemalige BayWa-Gelände in Behringersmühle um eine hervorragende Lösung, was man sich gut vorstellen kann. Für Familien, für die DFS und dem gesamten touristischen Bereich wäre dies eine Aufwertung.
Weiteres könnte sich dort noch entwickeln, so z.B. eine kleine Bahn, die den Bahnhof mit dem Ort Behringersmühle verbindet. Vorstellbar wäre auch anstatt einer Seilbahn eine Schrägbahn nach Gößweinstein, welches bereits 1994 im Rahmen des „Verkehrskonzept Markt Gößweinstein“ angeregt wurde. Auch das BayWa-Lagergebäude könnte gut eingebunden werden, da hier früher hochwertige Gerste aus der Region angeliefert, gelagert und per Bahn weiter transportiert wurde. Hieraus könnten weitere Themen entstehen, wie z. B. Gerste für Bierbrauen. Letztendlich kann festgehalten werden, dass das Projekt großes Potenzial birgt.

Dieses Projekt liegt im Gemeindegebiet des Marktes Gößweinstein und wie bereits erwähnt wurde, birgt es ein enormes Potential, welches genutzt werden sollte. Die Fränkische Schweiz mit diesem Projekt „zu beleben“, wird deshalb für sehr gut gehalten.

Die DFS-Bahn ist bisher die Attraktion auf dem genannten Gelände. Die ankommenden Gäste laufen dann dort umher oder los. Die Möglichkeit mit einer weiteren Mobilität in Form von Fahrrädern (E-Bike), Ausbau von Radwegen, Shuttlebus zu weiteren touristischen Einrichtungen in der Fränkischen Schweiz bietet sich sehr gut an und sollte mit forciert werden.
Wann könnte mit dem großen Projekt ungefähr begonnen werden?
Hierzu teilt Herr Eckert mit, dass wie bereits eingangs erwähnt, es sich um einen langen bis sehr langen Zeitraum handelt. Wichtig ist nun, dass ein Projektmanagement eingesetzt wird, um das Projekt nach vorne zu bringen.

Nachdem keine Wortmeldungen mehr erfolgen, erfolgt die Abstimmung.

Beschluss

Die Projektinitiierung „Nutzung des Bahnhofareals Behringersmühle“, die weitere Projektentwicklung und die spätere Umsetzung werden befürwortet.

Abstimmungsergebnis
Dafür: 17, Dagegen: 0

Datenstand vom 18.12.2020 12:55 Uhr